Mittwoch, 30. März 2011

Roadtrip Teil 2

Also von Cooper Pedy sollte es dann weitergehen zum Kings Canyon = gut 800 k's (wie es in Australien heißt) = 10 Stunden Busfahrt lagen vor uns. Wir also extra um 5 Uhr aufgestanden um vor der Mittagssonne möglichst weit zu kommen, da macht der Bus (sie hieß übrigens Binga) schlapp bzw. hat ganz schrecklich nach verbrannten Kabeln gestunken. Whales hat sich also unter den Bus geschmissen, konnte aber nichts finden. Also sind wir losgefahren, nach 10 Minuten aber umgedreht, weil es immer schlimmer wurde und Whales freundlicherweise vermeiden wollte mitten im Nichts irgendwo auf diesen 800 km liegenzubleiben. Der Bus wurde von einem Mechaniker durchgecheckt, wir haben uns wieder in die Betten gelegt und konnten nach 1,5 Stunden wieder aufbrechen. Der Mechaniker konnte nichts finden. Die nächsten 5 Stunden ist auch nichts aufregendes passiert, aber dann fiel plötzlich das Radio aus und danach die Klimaanlage! Hrrrg. Und beim nächsten Pinkelstop sprang Binga nicht mehr an. Von da an mussten wir also jedes Mal den Bus anschieben. :D Also musste der Plan wieder umgeschnissen werden und wir sind nicht zum Kings Canyon gefahren, sondern zum Uluru, denn gab es den einzigen Mechaniker weiit und breit. Abends endlich angekommen haben wir unser Camp auf einem Campingplatz nähe des Uluru aufgeschlagen. Binga konnte leider nicht geholfen werden, denn genau das Teil das hätte ausgetauscht werden müssen, wurde gerade 3 Tage vorher woanders verbaut. Also weiter anschieben und schwitzen. Pünktlich zum Sonnenuntergang haben wir es dann aber noch zum Uluru geschafft und haben dazu gepicknickt undbei einem Glas Wein diesen tollen Anblick genossen. Auf dem Rückweg haben wir dann festgestellt, dass Binga auch kein Licht mehr hatte. Aber nach Hause haben wir trotzdem gefunden. Diese Nacht war dann schon etwas aufregender, denn diesmal sollten wir den Swag (Riesenschlafsack mit einer kleinen Matte, in den man sich mit seinem eigenen Schlafsack reinlegt; ist sogar regenfest) nach Schlangenund Spinnen absuchen bevor wir reinkriechen, im Dunkeln nur noch mit festem Schuhwerk rumlaufen und wegen den Dingos unsere Schuhe mit in den Schlafsack nehmen!! Ok.... Ach ja und falls wir von einer Schlange gebissen werden, sollten wir Whales auf gar keinen Fall wecken bevor nicht 5 Minuten vergangen sind. Denn wenn uns die Kings Brown beißt, wären wir eh nach 3 Minuten tot und er könnte vorher nichts für uns tun! So mag ich die Australier! Die Nacht war toll und der Sternenhimmel war traumhaft. Morgens sind wir wieder um 5 Uhr aufgestanden und haben uns den Uluru zum Sonnenaufgang angeguckt. Danach sind wir zum Kata Tjuta und haben eine 3 Stunden Wanderung durchs Valley of the Winds gemacht. War richtig anstrengend, aber total schön. Danach gings dann weiter zum Aboriginal Culture Center am Uluru und auch noch direkt zum Uluru und haben einen kleinen Walk (Mal Walka) gemacht auf dem uns einige Stätten und deren Bedeutung für die Abos erklärt wurden. Und man kann es sich nicht vorstellen, dass ein Fels so schön ist! Von weitem ist er schon toll, in welchen Farben er leuchtet, aber wenn man direkt am Uluru ist, quasi zum Anfassen, ist es wirklich unglaublich beeindruckend! Tolle Farben und Formen und das alles "nur" von der Natur geschaffen! Man kann gar nicht weggucken.
Am nächsten Tag haben wir dann noch mal eine große Wanderung von 10 km um den gesamten Uluru gemacht. Ich trau mich gar nicht zu sagen wieviele Fotos ich gemacht habe!
Mittags ging es dann weiter zum Kings Canyon, nachdem wir Ersatz für Binga bekommen haben. Und wieder 250 KM fahren...Dort haben wir dann noch unser Camp aufgeschlagen, Holz gesammelt und ein Lagerfeuer angemacht. Nächsten Morgen gings dann wieder früh zum Sonnenaufgang zur Wanderung durch den Canyon. Danach habe ich dann noch den Helicopter Flug und eine Quadtour gemacht! :)))) Man ist ja nur einmalim Leben dort! ;-)
Dreckig, veschwitzt und staubig wie ich war mussten wir dann los, die letzten 450 km nach Alice Springs hinter uns bringen. Dort hab ich dann eine Nacht im Hostel geschlafen und bin am nächsten Tag nach Adelaide zurückgeflogen. Alice Springs selber ist erschreckend hässlich in dieser schönen Umgebung. Und genauso erschreckend sind die Massen an Abos, die dort auf den Straßen und Parks rumlungern, Oberkante mit Alkohol und Drogen. Krank, traurig, apartisch, perspektivlos, leer im Blick und absolut nichts zu verlieren ist das so ein elendiger Anblick. Überall wird man gewarnt nicht alleine dort herumzulaufen. Das ist wirklich ganz schrecklich!!
So, es ist mal wieder Zeit fürs Bett. Morgens gehts nach Neu Seeland. Die Tasche ist schon so gut wie gepackt. Wahnsinn wie die Zeit rennt! Eigentlich will ich hier gar nicht mehr weg. Ich hab mich mittlerweile echt an Australien gewöhnt und es gibt hier noch soviel zu sehen!! Im Moment tröstet mich nur, dass alle so von NZ schwärmen...
Gute Nacht
Franziska

Dienstag, 29. März 2011

Roadtrip Adelaide - Alice Springs

Letzten Dienstag ging es dann also morgens um 6 Uhr los und der Bus hat uns alle (18 Leute) in den Hostels eingesammelt. Whales - unser Guide, Fahrer, Chef, Seelentröster, Pfarrer, Doctor, Trauzeuge und was nicht noch alles für die nächsten 7 Tage - warnte uns gleich wer keine Spinnen, Schlangen, Dreck und Hitze verkraftet hat jetzt noch Gelegenheit auszusteigen...
Nach knapp einer Stunde Fahrt bekamen wir langsam den ersten Eindruck von dem vielen Nichts das uns erwartete! Mittags haben wir dann in einer der raren "Städte" Halt gemacht und die Einkäufe für die Woche getätigt und uns von der Zivilisation verabschiedet. D.h. Handy abgeschaltet! :D
Über Port Pirie, Stirling, Snowtown (welches übrigens weltweit mit seinen gefühlten 50 Einwohnern die Hauptstadt der Serienkiller sein soll) sind wir zu den Flinders Ranges gefahren und haben in Parachilna unser erstes Nachtlager aufgeschlagen. Diesmal haben wir noch in einem Haus mit Betten übernachtet, aber das Lagerfeuer abends hat uns schon mal gut auf die nächsten Nächte eingestimmt. Morgens sind wir dann in den Flinders Ranges wandern gegangen und mussten 150 km wieder zurück nach Port Augusta fahren, da der Oodnadatta Track (der zu den unsealed roads, also unbefestigten Straßen gehört) wegen starker Regenfälle gesperrt war. Also wieder zurück zum Highway und weiter nach Coober Pedy. Und wieder viele Stunden die wir da im Bus verbracht haben mit schlafen, lesen und was man noch alles so machen kann. Die Landschaft um uns wurde immer trockener aber trotzdem ist alles grün! Das Outback blüht und zwar in so vielen unterschiedlichen Grüntönen! Total schön! Ganz viele Känguruhs und Emus haben wir in den Flinders Ranges gesehen. Je weiter wir ins Outback gefahren sind um weniger wurden es. Dort liefen dann eher Kamele, Kühe und Brumbies (die Wildpferde) rum sowie Vögel in allen Formen, Größen und Farben und Lizzards (wie z.B. dieser kleine Devildragon auf dem Foto (wegen dem Whales übrigens eine Vollbremsung auf dem Highway gemacht hat um ihn uns dann zu zeigen - und ich hatte immer Angst dass er am Steuer einschläft auf dieser elendig monotonen Straße. Tsss!).
Das Wetter wurde immer besser, schon kurz nach Adelaide hatten wir nur noch strahlenden Sonnenschein und es wurde auch langsam wieder wärmer. Oder besser gesagt, die Sonne wurde wieder stärker aber abends ist es immer ziemlich kalt geworden. Tagsüber hatten wir glaube ich Glück, es war nie wirklich wärmer als 30°C und somit echt angenehm. Ich glaube bei 45°C im Sommer ist das nicht auszuhalten.
Während der Fahrt hab immer versucht zu lesen, aber ich war meistens so fasziniert von der Landschaft, dass ich nur aus dem Fenster geglotzt habe. Diese Kontraste sind so schön! Die vielen Grüntöne, der strahlend blaue Himmmel und die leuchtend rote Erde!
Nachmittags sind wir dann in Coober Pedy angekommen, der Hauptstadt der Opale! Schon kilometerweit vorher kündigen sich die Minen an, denn überall bis zum Horizont ist die Erde mit hellen Erdhaufen bedeckt. Und dann ist da plötzlich eine Stadt mitten in der Wüste, mitten im Nichts! Geschlafen haben wir wie die Locals unterirdisch in einer alten Mine bei angenehmen 24°C. Die Stadt - also die Hauptstraße ;-) - besteht eigentlich nur aus Juwelieren, die ihre Opale anbieten, meist bekommt man dazu gleich noch das Familienalbum unter die Nase gehalten und ein paar Geschichten erzählt, wie der Granfather nach Coober Pedy kam und sein Glück als Opalminer versucht hat. Und dann weiß man auch, dass der der einem gegenüber steht tatsächlich dort lebt und viel schlimmer noch dort auch aufgewachsen ist! Man steht also in so einem alten, verstaubten Juweliersladen, im Hintergrund dudelt die Countrymusik, das Häkeldeckchen vonn 1973 liegt auf dem Tresen und genau den Charme haben auch die meisten Schmuckstücke (!!!) in denen die kostbaren Opale verarbeitet sind. Und da wundern die sich, dass sie trotz Opalen noch und nöcher keinen reibach machen?!? Die Australier haben echt einen Sprung in der Schüssel! :D Aber das läßt sich wahrscheinlich nicht vermeiden wenn man in Coober Pedy lebt. Ach ja, und dann gibt es ja auch noch eine Tankstelle in Coober Pedy und zwei Telefonzellen (eine davon geht aber nicht), eine unterirdische katholischhe Kirche, einen Generalstore der von Eis, über Autoersatzteile, 3 Tage alte Tageszeitungen, Lebensmittel und Hüte mit Fliegennetzen verkauft und natürlich Pubs! In den 3 Straßen drumherum gibt es dann nur noch Autowerkstätten und Minen. Wohnhäuser gibt es nicht wirklich, die 1500 Einwohner verkriechen sich alle unterirdisch. Skurril! Nachmittags haben wir dann noch eine stillgelegte Mine inklusive eine Wohnhöhle besichtigt und haben uns im "noodling" probiert. D.h. die zu Tage beförderten Erdhaufen (da liegt ja genug rum am Straßenrand) nach Opalen durchsucht. Und ich hab auch tatsächlich ein Ministückchen gefunden! Und dann waren wir noch bei einem Ehepaar, das durch Straßenunfälle verwaiste Känguruhbabies mit der Flasche aufzieht. Verdammt, die sind sooo süß diese kleinen Viecher!
So, morgen wird weitergschrieben, ich muss jetzt erstmal schlafen...
Gute Nacht!
Franziska

Freitag, 18. März 2011

Yammi, yammi

Die letzten 4 Tage habe ich hier in Adelaide mal mehr oder weniger alle fünfe gerade sein lassen und hab mal keine Highlights bewundert, sondern bin einfach nur ein bisschen in der Stadt rumgelaufen, quer durch den Central Market gefuttert (dazu später noch mehr), Weinproben gemacht und eine Schokoladenfabrik bewundert, im botanischen Garten rumgelegen, im Aboriginal Culture Institute mir Yidarki (didgeridoo) vorspielen lassen (ich freu mich ja schon wenn ich zuhause selber üben kann und die Nachbarn quälen kann!), ...
Und die nächsten Tage organisiert und geplant. Morgen geht es nun für 2 Tage nach Kangaroo Island. Und am Dienstag dann mit einer geführten Tour für eine Woche ins Outback inklusive Uluru & Kata Tjuta, Kings Canyon, Coober Pedy, William Creek und Flinders Ranges. Darauf freue ich mich so richtig! Und das beste ist, wir werden die meiste Zeit davon nur im Schlafsack unterm Sternenhimmel schlafen! Von Alice Springs aus werde ich dann zurück nach Adelaide fliegen. Und dann wars das schon mit Australien! Verrückt wie schnell die Zeit vergeht.
So, und jetzt nochmal zum Central Market!! Das sind dort für einen Backpacker geradezu paradisische Verhältnisse! Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie miserabel man hier isst. Nahrungsmittel sind unglaublich teuer. Essen gehen oder irgendetwas fertiges kaufen ist schon mal gar nicht drin. Wenn man hier 3 Wochen Urlaub macht mag das noch gehen, aber nicht bei mehreren Monaten. Bananen kosten hier mittlerweile 12 Dollar/ kg. Der Preis hat sich seit ich hier angekommen bin verdoppelt und so ist es mit allem. Dann kann man ja auch nicht immer soviel durch die Gegend schleppen, bzw. die Zubereitungsmöglichkeiten sind eingeschränkt und man muss gut aufpassen was man einkauft. Mein Frühstück bestand die letzten Wochen aus Haferflocken mit Joghurt oder Wasser, Nüssen und einem Stück Obst. Das find ich mittlerweile sogar lecker! Brot kann man hier ja völlig vergessen, ich nenn es liebevoll nur noch Luftbrot. Die können hier einfach kein Brot backen!! Selbst "full grain" ist einfach nur Luft in ein bisschen Pappe verpackt. :D Mittags gabs dann öfters mal ein Eis bei mir und abends dann meistens Luftbrot mit Schablettenkäse (selbstverständlich ohne Geschmack) der dann mit allem möglichen verfeinert wurde: Zwiebel, Chilisoße, Pfeffer, Spiegelei, Dip. Halt jeden Tag was anderes. Und ab und an wird dann auch mal was gekocht. Oder Lammfrikadellen hab ich mir auch öfters mal in die Pfanne gehauen. Schmeckt auch gut auf dem Brot und Lamm ist hier komischerweise verhältnismäßig günstig. Und damit zähle ich hier schon zu den Feinschmeckern. Es gibt genug Leute hier die jeden Tag Haferflocken mit Wasser und Nudeln mit Ketchup essen... Oder noch schlimmer Toast mit Vegemite! Iiiiihhh, das ist ein australischer Brotaufstrich, der richtig eklig ist. Ich bring mal 2 kleine Muster nach Deutschland mit. Mal sehen, wer sich traut das zu essen. ;-)
So, und auf diesem Market gibt es nur leckere Sachen! Brot (richtiges!), Obst, Gemüse, Käääääääääseeeeeeeee(richtiger, leckerer Käse!!!!), Kuchen, ..... und das alles zu verträglichen Preisen! Also, dort haben wir erstmal Großeinkauf gemacht und der Höhepunkt war dann als wir uns mit Brot, Käse, Dip, Oliven und Weintrauben in den Botanischen Garten gelegt haben und gepicknickt haben. :))) Das war echt super.
So genug von Essen geredet. Ich gehe jetzt schlafen und träume schon mal von Bratkartoffeln, Gemüsepfanne, Blauschimmelkäse und Schwarzbrot. :)
Gute Nacht!
Bis bald, Franziska

Dienstag, 15. März 2011

Adelaide

Auch in den Wineyards hatten wir leider nicht so schönes Wetter, aber so hatten wir mehr Zeit für die Weinproben. :) Abends sind wir dann in Adelaide angekommen und haben noch eine Nacht am Henley Beach im Camper verbracht. Zum Sonnenuntergang (davon lade ich später nochmal ein Foto hoch) haben wir uns in einen Pub gesetzt und und ein Bier gegönnt.
Heute haben wir dann das Auto abgegeben, Joscha ist wieder zurück nach Sydney geflogen und ich habe mich in Adelaide in einem Hostel eingenistet. Vormittags bin ich nochmal mit dem Auto durch die Adelaide Hills gefahren und habe mir ein paar Orte in der Umgebung angesehen. Und baden war ich heute auch endlich mal wieder! Das Meer ist hier überraschenderweise wieder wärmer und der Strand ist hier wirklich total schön. Feinster weißer Sand, absolut klares Wasser und das natürlich soweit das Auge reicht.
Heute abend habe ich dann mit ein paar anderen eine Tour durch die Stadt gemacht und aus den Adelaide Hills den Sonnenuntergang über der Stadt bewundert. Danach sind wir noch auf ein Bier zu Livemusik in die Kneipe Grace Emily (das ist die, die mir auch der Doc empfohlen hat). Aber das Bett hat mal wieder früh gerufen... ich muss mich erst wieder vom Campervan aufs Hostel umgewöhnen... im Campervan bzw. in der "Wallachei" geht man einfach früher ins Bett und wacht entsprechend früher auf. Ansonsten hab ich mir einfach schon mal angeguckt was ich die nächsten Tage so mache. Auch wenn Adelaide nicht gerade die größte (und auf den 1. Blick die schönste) Stadt ist, kann man hier die Zeit ganz gut rumkriegen. Und es gibt hier selten gute Pubs mit Livemusik! Also ich hab hier schon nen Plan min. für die nächsten 4 Tage. Und dann gehts ins Outback!!
Gute Nacht!
Franziska

Samstag, 12. März 2011

Port Fairy & Grampians National Park

Die Great Ocean Road haben wir jetzt hinter uns gelassen und damit auch das schlechte Wetter. Dabei habe ich mir aber gleich noch eine dicke Erkältung eingefangen und bin gestern in Port Fairy zum Arzt gegangen, weil mir so die Nebenhöhlen wehtaten. Der fand es aber eigentlich viel interessanter mich über meine Reise auszufragen. Als er dann hörte, dass wir als nächstes nach Adelaide fahren hat er prompt seinen Monitor zu mir umgedreht und mit mir im Internet gesurft und ein paar Sachen gezeigt, die ich mir unbedingt angucken soll; u.a. eine suuuper Pub. :) Ach ja, und eigentlich wollte er mich noch überreden übers Wochenende in Port Fairy zu bleiben, denn dort gabs ein Folk Festival (it's absolute amazing!) und die ganze Stadt (mit ihren geschätzten 700 Einwohnern) stand Kopf. Dieses Folk Festival ist aber glaube ich sogar als überregionales Highlight zu verstehen... Also Highlife in Tüten in einem verschlafenen Provinznest in Australien. Wir haben uns den restlichen Tagen aber nur noch ganz gemütlich an den Strand gelegt und endlich mal wieder die Sonne genossen, zum Baden wars aber leider trotzdem zu kalt. Danach sind wir noch auf die vorgelagerte Insel mit Naturreservat gelaufen um einen Leuchtturm anzusehen. Und dort wars total schööööön! Zwischen Dünen hüpften ein paar Wallabies durch die Gegend und und es gab traumhafte Strände, ganz zu schweigen von dem schönen und kitschigen Leuchtturm. Auch wenn mich in letzter Zeit nicht mehr so viel beeindruckt hat, dort wars wirklich wunderschön! Abends haben wir uns dann aber nach einer Portion Fish'n Chips auf den Weg in die Grampians gemacht und auf halbem Weg in Penshurst übernachtet. Heute morgen gings dann weiter und ganz im Norden der Grampians konnten wir dann auf ein Felsmassiv klettern und hatten einen traumhaften 360° Rundumblick. Und das tolle dort war, es ging nicht über befestigte Wege mit Geländer, sondern man musste über die ganzen Felsen kraxeln, wie sie halt da rumlagen. Das war zwar anstrengend, aber umso größer das Erfolgserlebnis wenn man oben angekommen ist und dann mit den baumelnden Füssen an der Kante den Ausblick genießen kann. In diesem National Park gibt es glaube ich noch ganz viele tolle Sachen zu sehen, aber leider ist auch hier noch ein grosser Teil wegen der starken Regefälle gesperrt. Ansonsten fahren wir hier gerade durch eine Region, in der es ganz viel nichts gibt. Die Landschaft ist aber trotzdem wunderschön und ich mag diese Weite die man sehen kann. Und außerdem gibt es zwischendrin immer nochmal einen knorrigen Baum. :) Hier gibt es übrigens eine neue Plage... Heuschrecken und Schmetterlinge. Ihr glaubt uns nicht wie unser Kühlergrill aussieht!! Ein ganzer Friedhof klebt da dran. Und an den Tankstellen kratzen alle die Viecher den den Scheiben und dann liegt da schon mal so ein ganzer Berg davon rum... Das ist echt eklig!
Morgen gehts dann weiter durch die Wineyards nach Adelaide.
Gute Nacht und liebe Grüße,
Franziska

Dienstag, 8. März 2011

Great Ocean Road

Also, von Melbourne sind wir dann vorgestern losgefahren Richtung Great Ocean Road und mussten gestern alle paar Kilometer anhalten, weil es andauernd was zu gucken und zu fotografieren gab. Wir sind an einigen Straenden rumgelaufen, zu Wasserfaellen gekraxelt, haben skurrile Felsformationen bestaunt und waren trotz kaltem Wasser sogar baden. :) Jaaa, es ist wirklich kalt!
Mit dem Uebernachten im Camper gestaltet es sich hier auch etwas schwieriger, denn schlafen im Auto ist eigentlich ueberall verboten und auf die ausgewiesenen Campingplaetze konnten wir letzte Nacht z.B. auch nicht gehen, da die wegen Waldbraenden alle gesperrt sind oder fuer die Firefighter reserviert werden. Es werden hier gerade kontrollierte Braende gelegt und man sieht es auch ueberall raeuchern bzw. riecht es. Aber irgendwie findet man ja doch immer ein Plaetzchen. Heute regnet es leider, deshalb hab ich auch etwas mehr Zeit hier im Internetcafe und zu lesen und so was.

Liebe Gruesse aus dem regnerischen Victoria,
Franzi

Sonntag, 6. März 2011

Melbourne wir kommen

Den Camper haben wir leider erst mit Verspätung abholen können und so hatten wir für die ohnehin schon straffe Fahrt nach Melbourne noch weniger Zeit und wir haben die direkte Strecke übers Inland - den Hume Highway - entschieden. Also haben wir ca. 980 km auf einer Strasse zurückgelegt. Das war krass! Da kommt einem jede Abwechslung gelegen!! Auch die schöne Landschaft ist da irgendwann nicht mehr so aufregend. Und vor allem musste man sehr gut aufpassen, denn am Strassenrand haben schon eine Menge Känguruhs und Wombats "geschlafen". Das sollten ja nicht noch mehr werden... Unterwegs haben wir auf einer Rest Area übernachtet - zwischen lauter Känguruhs. Und nachts ist es so kalt geworden, dass wir uns im Auto schon mit Handtüchern zugedeckt haben, weil wir nichts wärmeres mehr zum anziehen hatten. 11°C!!! *frier* ... und das in Australien... !!! *kopfschüttel*
Telefonisch haben wir versucht in Melbourne ein Hostel zu reservieren, aber jeder hat uns nur erzählt, dass er fully booked ist. Nächsten Tag hat sich dann aber doch noch eins gefunden, zwar etwas ausserhalb aber dafür sehr schön gelegen. In Melbourne hat sich dann das auto abgeben auch als etwas schwieriger erwiesen, weil wir ewig abends mit den Öffis gebraucht haben um von dort wieder wegzukommen und ich war völlig, bei der kalten Nacht zuvor scheine ich mir eine Erkältung eingefangen zu haben und ich war froh als ich endlich im Bett lag (mit warmer Bettdecke!).
Gestern sind wir dann also losgezogen und haben uns Melbourne angeguckt. Ich bin total begeistert! Melbourne ist so schön und steckt Sydney locker in die Tasche.... Man läuft irgendwo um die Ecke und findet Dinge, die man überhaupt nicht erwartet hätte. So haben wir uns einfach ein bisschen von der Stadt treiben lassen, den Tag genossen und abends mit einem Bier am Yarra River in der Sonne gelegen. Ach ja, und dann ist hier noch der botanische Garten... der ist wirklich unglaublich schön! Ich hab ja jetzt schon viele gesehen, aber der hier in Melbourne ist der Hammer! So schön angelegt und so gepflegt und man kann sich dort den ganzen Tag aufhalten und hat einen tollen Blick auf die Stadt. Das ist echt ein paradisisches Plätzchen zum Entspannen. Ich hab dort heute auch gelegen und war so entspannt, dass ich eingeschlafen bin und jetzt einen dicken Sonnenbrand habe! Hab mich heute mal ausnahmsweise nicht eingecremt, weil ich nicht mit so gutem Wetter gerechnet hätte... Nachmittags wollten wir nach Fitzroy fahren und uns "little Saigon" angucken,haben das aber nicht so wirklich gefunden. Dafür sind wir mitten in einem Musikfestival auf der Sydney Road gelandet und haben über die ganzen schrägen Vögel gestaunt die hier so rumlaufen... Herrlich!
So, und ich geh jetzt schlafen, morgen holen wir den nächsten Camper ab und dann gehts ab auf die Great Ocean Road.
Liebe Grüße
Franziska
PS.: In 43 Tagen bin ich ja schon wieder zuhause!!

Mittwoch, 2. März 2011

See ya, Sydney

Ich habe mich wieder mit jemandem zusammen getan und morgen werden wir Richtung Süden aufbrechen und bis nach Adelaide fahren. Wieder mit einem Camper. Die Planung hat sich als sehr kompliziert gestaltet, zuerst war kein Vermieter mit einer Drop off Station in Adelaide zu finden, dann war kein auto verfügbar und sowieso gestalteten sich auch alle "Plan-B's" als untauglich. Aber nun haben wir ein Auto kostenlos bis nach Melbourne bekommen und bringen quasi das Auto für den Vermieter zurück an seinen Ursprungsort. Allerdings haben wir für die Strecke gerade mal 26 Stunden Zeit. Ist nicht so schlimm, denn ansonsten wären wir von Sydney nach Melbourne geflogen. Dann bleiben wir 3 Tage in Melbourne und fahren dann mit einem anderen Camper (den wir leider bezahlen müssen) von Melbourne nach Adelaide. Am 14.3. wollen wir dort ankommen und dann habe ich noch genug Zeit um ins Outback zu fahren! Auf dem Weg nach Adelaide haben wir dann die Great Ocean Road vor uns. Ich könnte aber glaube ich noch locker eine Woche hier in Sydney bleiben. Die Stadt ist wirklich super schön! Und ich glaube es gibt hier noch viel zu sehen. Einfach nur planlos durch die Straßen zu laufen ist hier schon toll und man erlebt ne Menge dabei. Die Australier sind auch super drauf hier. Aber auf Melbourne freue ich mich auch schon. :)
Allerdings macht mir hier momentan das Wetter schon wieder Sorgen. Je weiter wir nach unten kommen umso kälter wird es... in Melbourne sollen es nachts schon nur noch 13°C sein. Und heute hatte ich hier in Sydney sogar eine Gänsehaut!!Schrecklich! Aber fairerweise muss ich dazu sagen, dass ich mittlerweile bei allem unter 25°C eine Gänsehaut bekomme. Nein... ich will euch nicht ärgern! Aber so kann ich mich schon mal langsam auf den Frühling in Deutschland vorbereiten. :D
Viele Grüße, machts gut!
Franziska

Zu dem Titel dieses Blogeintrages muss ich nochmal erklären: "See ya" ist hier ne normale Verabschiedungsfloskel (und würde einem sogar gesagt werden, wenn man ein Oneway ticket zum Mond verkauft kriegen würde), genauso wie man im Supermarkt an der Kasse gefragt wird wie es einem geht. Das war mir am Anfang sehr suspekt und ich hab da nicht so richtig drauf reagiert, weil ich dachte DAS will die doch eh nicht wissen!! Bis mir dann eine Kassiererin einfach mal ungefragt (meinerseits) geantwortet hat "Thanks, I'm fine, too!" :D :D Ok, also immer schön antworten und niemals die Gegenfrage vergessen. Dieser Faupax wird mir also nicht nochmal passieren.

Dienstag, 1. März 2011

Sydney

Spontan habe ich dann zusammen mit einem Mädel aus meinem Dorm gestern eine Tour mit dem Zug in die Blue Mountains gemacht. Wir sind 2 Stunden hin gefahren und sind dort durch die Berge gewndert, besser gesagt an der Kante der Schlucht entlanng und dann auch noch ins "Tal" runter, vorbei an Wasserfällen und tollen Aussichtspunkten. Hoch konnten wir zum Glück mit der Eisenbahn (der steilsten der Welt!). Als wir aber so durchs Tal zu der Bahn gewandert sind, haben wir es andauernd donnern hören, so laut und andauernd, dass wir dachten, das muss die Bahn sein. Nein, es wr tatsächlich ein Gewitter! Es wurde immer lauter und dann fing es auch an zu regnen. Aber wie! Das Wasser kam wie aus Eimern! Innerhalb von einer Minute waren wir klitschnass. Fotoapparate konnten wir gerade noch rechtzeitig in Plastiktüten einwickeln (das hab ich hier schon gelernt bei diesen Regengüssen... es ist goldwert immer eine Plastiktüte im Gepäck zu haben). DIe plätschernden Wasserfälle haben sich in kürzester Zeit in reissende Ströme verwandelt, die befestigten Wege fingen an zu schwimmen und der tolle Ausblick in die Berge war nicht mal mehr zu erahnen. Wir waren quasi direkt in der Wolke drin und konnten keine 10 Meter mehr weit gucken. War aber trotzdem ein klasse Ausflug! Nur die Fahrt 2 Stunden zurück im klimatisierten Zug mit den durchnässten Klamotten war bescheiden. Aber bisher gibt es im Gegensatz zu meiner Zimmergenossin keine Erkältungserscheinungen.
Heute habe ich dann von einigen anderen hier eine Stadtführung bekommen. Sydney ist echt toll! Ich hätte es mir immer größer vorgestellt, aber man kann hier alles zu Fuss erkunden in der Stadt. Dennoch tun diese mir heute abend weh. ;-) Auch wenn es mal wieder nicht wirklich historisches zu besichtigen gibt, ist die Stadt sehr facettenreich. Viele moderne Straßenzüge, die aber wirklich schön gestaltet sind, viele typische alte Einsiedlerhäuser, riesige Parks, viele Springbrunnen und Bäume und dann natürlich der Hafen, der sich durch die halbe Stadt schlängelt, die ganzen Buchten und Strände. Und da es hier sehr hügelig ist kann man meistens weit gucken und irgendwo eine Brücke oder einen benachbarten Stadtteil sehen. Und dazu ist Sydney einfach bunt, verrückt und fröhlich! Und natürlich teuer! :)
Am nächsten Wochenende ist hier die Mardi Gras Parade, quasi der Christopher Street day in Australien. Eigentlich würde ich gerne solange bleiben und mir das Spektakel angucken, aber Sydney ist schon jetzt so gut wie ausgebucht und es ist kaum noch eine Unterkunft zu kriegen.
So, morgen wird weiter gschrieben, ich muss erstmal ins Bett, mir fallen gleich die Augen zu.
Gute Nacht!